Endlich auf Island! Ich kann mich wieder dran erinnern. Ich las als Kind mal eines dieser Abenteuerbücher und der Ort des Geschehens war Island. Komisch das genau diese Erinnerung wiederkommt, wenn man dort ist. Und nun sitze ich hier mit Laura in unserem gemieteten Geländewagen. Geländewagen? Ok, es ist ein wirklich kleiner Jimny und der Kofferraum ist sofort komplett gefüllt. Aber dieser Rabauke wird uns auf der Insel kein einziges Mal im Stich lassen. Wir starten mit Sightseeing in Reykjavik, da wir ansonsten nichts genaues geplant haben. Noch ein Kaffee, dann aber los. Die Richtung soll erst einmal das Hochland sein. Vorbei an den Highlights der Insel, finden wir am Abend einen Platz, an dem wir unser Zelt aufschlagen können. Und kurz bevor wir in unsere Schafsäcke krabbeln sehen wir noch unsere ersten Nordlichter. Irre! Ganz ohne Vorankündigung, einfach so. Ein wahrhaftig tolles Ereignis, welches den ersten Tag nicht besser hätte enden lassen können.
Am nächsten Tag ist klar: Wir hätten unsere dicken Schlafsäcke gebraucht! Aber was tut man nicht so alles um an Gepäck zu sparen. Da hilft auch kein Jammern, wollen wir doch weiter in die Berge. Was uns erwartet ist fantastisch und kann als erstes Laufabenteuer auf Island in Erinnerung bleiben. Wir starteten von Landmannalaugar und liefen Richtung Süden. Vorbei an den Bergen, die alle in einer anderen Farbe erstrahlen. Aufgrund des Schneefalls in der letzten Nacht hauptsächlich in weiß, aber stellenweise konnte man immer mal etwas grünen, roten oder gelblichen Untergrund erkennen. Insbesondere dort, wo es aus der Erde qualmte. Dann den schönsten schneebedeckten Berg auf der einen Seite hoch und über das Plateau zur anderen Seite, wo wir wunderbar runterrennen konnten. Welch Freude! Und nach dem Lauf erwartete uns noch eine heisse Quelle, in der wir uns wieder aufwärmen.
Danach brachte uns Jimny an weitere schöne Orte. Ließ sich nicht durch endlose Buckelpisten und zahlreiche Flussquerungen beeindrucken und so kamen wir auch dort an, wo wir an einem der grossen Gletscher laufen konnten. Wir starteten wieder direkt am Zelt und liefen erst einen schönen Trail vorbei an kleinen Bäumen. Alles grün und so friedlich. Dann konnten wir bald den Solheimajökull sehen. Erst unten die Abbruchkante, dort wo die Eisböcke im Wasser schwammen und später fast den kompletten Gletscherzug. Ein beeindruckendes Bild! Weiter den Trail an der Kante oberhalb vom Eis hoch und bald wurde es nicht nur kälter, sondern auch verblockter. Oben auf dem Gipfel - ein wundervoller Blick auf die andere Seite. Auch dort ein prächtiger Gletscher inmitten wilder Landschaft. Und als wenn es nicht schön genug wäre, noch hier und da ein großer Wasserfall zu sehen. Schnell einen Riegel gegessen und dann auf den 10km langer Downhill, der nicht besser hätte sein können. Oben steil und mit viel Kletterei, weiter unten dann sanft durch die grünen Wiesen.
Es sind diese Kontraste, die Island besonders machen. Hier das turbulente Reykjavik und dort die Einsamkeit auf den Bergen. Hoch oben dicke Felsen und Steine und weiter unten grüne Wiesen. Dazu noch diese atemberaubenden Gletscher und immer wieder heiße Quellen, die einen daran erinnern, dass man sich auf einer Vulkaninsel befindet. Ein guter Ort für Laufabenteuer. Und wenn man auf dem Weg ins Hochland die letzte Tankstelle noch ignoriert, auch ein Abenteuer im kleinen Jimny.
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